Ich habe in den letzten Monaten immer und immer wieder zahlreiche Fragen zum Thema Journal bekommen, und immer und immer wieder bin ich gern darauf eingegangen, denn nichts verändert mein Leben jeden Tag so sehr, wie das Schreiben in deinem kleinen Buch.
Ich möchte daher heute mit dir teilen, wie und wofür ich mein Journal nutze bzw. genutzt habe, denn es die Art und Weise, wie ich mein Journal führe verändert sich stetig. Diese Veränderung im Umgang mit meinem Journal ist wohl auch das, was für mich persönlich die Magie dahinter ausmacht. Denn dieses Journal ist so flexibel, dass es sich mit mir entwickelt und so immer mein treuer Begleiter ist.
Journaling for beginners
Angefangen habe ich mit dem Klassiker: Das 6-Minuten-Tagebuch. Ich war zu dieser Zeit am Anfang meiner persönlichen Reise und bekam dieses Journal von meiner Mama zu Weihnachten geschenkt. Ich schrieb rein, weil mir der Text zur Einführung wirklich plausibel erschien und ich das Gefühl hatte, wenn so viele Studien belegten, dass Dankbarkeit unser Leben verändert, dann wird da wohl etwas dran sein. Fühlen konnte ich das Geschriebene erst viel später.
Aber man kann sagen, das war der Beginn von etwas sehr magischem und hier kommen wir auch schon zu einem ausgesprochen wichtigen Punkt: Es ist ok, wenn sich Journalen für dich zu Beginn nicht nach dieser magischen Verbindung anfühlt, von der ich in diesem Beitrag immer wieder sprechen werde. Es ist auch ok, wenn du dir dabei am Anfang etwas lächerlich vorkommst, und wenn du nichts fühlst, während du die Fragen im Buch beantwortest. Ich empfehle dir dennoch, dabei zu bleiben. Mit dem Journalen ist es wie mit einer innigen Freundschaft, sie muss sich entwickeln, zu Beginn seit ihr oberflächliche Bekannte und es ist ganz nett miteinander, nach einiger Zeit lernt ihr euch besser kennen und schon bald, vertraut ihr euch eure tiefsten Geheimnisse an und fühlt euch geborgen, wenn ihr Zeit gemeinsam verbringt.
Also mein 1. Tipp: Give it a try! Give it a long try!
Journaling mit eigenen Fragen
Als mein 6 Minuten Tagebuch vollgeschrieben war, probierte ich diverse andere ‚geführte‘ Journals aus, doch keines resonnierte wirklich mit mir. Noch ein 6 Minuten Tagebuch wollte ich auch nicht, ich hatte das Gefühl, es war an der Zeit für den nächsten Schritt. Da ich aber in kein anderes Journal so richtig reinfand, besorgte ich mir ein leere Notizbuch. Auf den ersten zwei bis drei Seiten sammelte ich alle Fragen, die mich immer mal wieder beschäftigten und wenn ich mich morgens mit meinem Journal in den gemütlichen Ohrensessel kuschelte, ließ ich meinen Blick über die ersten Seiten streifen und war sicher, ich würde genau die Frage entdecken, die heute für mich dran war. Genauso war es auch und ich genoss die Zeit in der ich mich intensiv mit den Fragen meines Lebens auseinandersetzte enorm. Tatsächlich journale ich heute noch gelegentlich zu Fragen, die mir so durch den Kopf geistern.
Freestyle Jounalen
Kurz darauf begann ich Freestyle zu journalen. Ich machte es mir gemütlich, schlug mein Büchlein auf und schrieb einfach drauf los. Ich schrieb was ich während der Meditation empfand, wo ich in meinem Leben nicht weiter wusste und was mich ärgerte. Vor allem begann ich in dieser Zeit auch mehr intuitiv tagsüber zu Journalen, wenn ich das Gefühl hatte ich müsse Ordnung in meine Gedanken bringen. Nach einem heftigen Streit oder wenn ich spüre, dass mich etwas beschäftigt, ziehe ich mich kurz zurück und bespreche die Situation mit meinem Journal. Ich schreibe mir dann all meine Kummer oder Ärger von der Seele und lasse meinen Gedanken freien Lauf. In diesem Prozess schreibe ich immer so lange weiter, bis ich eine Lösung oder einen Ansatz gefunden habe. Ich höre nicht auf, bis ich über das Schreiben in mir den Grund oder den Trigger aufgedeckt habe. Diese Art von Journalen hat für mich etwas sehr besonderes, es ist als würde ich einen Teil in mir befragen, zu dem ich sonst keinen Zugang habe, als würde während dem Schreiben ein Weg an meinem bewussten Verstand vorbei frei und ich bekäme Zugang zu der Weisheit, die darunter liegt.
Mein 2. Tipp: Fühl in dich hinein, wie dein Journal aussehen soll. Wie bringt es dich auf deinem persönlichen Weg weiter?
Erkenntnisse, Erfolge und Ideen
Im Buch ‚Die Gesetze der Gewinner‘ habe ich gelesen, dass wir jeden Tag unsere Erkenntnisse, Erfolge und Ideen aufschreiben sollen. Ich habe also nun neben dem ‚großen‘ Journal in dass all meine Gedanken kommen, drei weitere kleinere Bücher, in die ich jeden Tag ein Erkenntnis, einen Erfolg und all meine Ideen schreibe. Meinen Fokus bewusst auf Erkenntnisse und Erfolge zu legen hilft mir wahnsinnig in meinem persönlichen Wachstumsprozess und meine Ideen immer und überall auf Papier zu bringen hilft mir, im Moment zu sein und nicht das Gefühl zu haben, ich muss ständig an meinen Ideen festhalten, damit ich sie nicht vergesse.
Mein 3. Tipp: Ein kleines Ideen Buch, was immer griffbereit liegt, hilft dir achtsam im Moment anzukommen und keinen Ideen hinterherzuhängen.
Future Journalen
Aktuell erlebe ich einen Prozess des Zukunftsjournalen. Begonnen hat dieser mit einer Fragen, die mich immer und immer wieder heimsuchte: „Was will ich wirklich?“ Über Wochen habe ich tagtäglich diese Frage beantwortet. Ich schrieb genau auf, wie ich mich fühlen möchte, was ich wirklich wollte, wenn ich mir alle erlaube. Ich fühlte mich hinein, in diesen weisen Teil meiner Seele, der auf tiefster Ebene weiß, was ich will. Daraus entstand, dass ich alles, was ich mir wünsche aktuell morgens aufschreibe als sei es schon da. Ich definiere mich und mein Leben jeden Morgen in meinem Journal. Ich schreibe auf, wie ich bin, wenn ich die Frau bin, die ich sein will. Ich schreibe lauter Dinge auf, die sich für mich gut und richtig anfühlen, ich notiere, wie ich mich fühle, wenn ich in meiner Kraft bin und wie die Menschen um mich herum sich fühlen, wenn ich in ihrer Nähe bin. Ich schreibe mir auf, was für eine Partnerin, Frau, Businessfrau und Mama ich sein möchte und ich erinnere mich untertags immer und immer wieder an meine Worte.
Journaling kann dein Leben verändern. Du lernst dich dadurch besser kennen und entscheidest bewusst, auf was du deinen Fokus richten möchtest.
(Auch bei Kindern, hat es den gleichen wunderschönen Effekt wie bei uns)